Würfelspieler in der Schwarzwälder Wirtshausstube
Kaltenmoser Max
Würfelspieler in der Schwarzwälder Wirtshausstube
Zum Künstler: München 1842-1887 ebenda
Gemarkt: Signiert - links unten
Maße: H 92 cm, B 136 cm
Material: Öl auf Leinwand gerahmt, um 1873
Provenienz: österreichischer Privatbesitz
Kaltenmoser Max (1842-1887)
Max Kaltenmoser war ein Sohn des Malers Kaspar Kaltenmoser (1806-1867), älterer Bruder der Maler Albert Kaltenmoser (1844-1871) und Karl Kaltenmoser (1853-1923). Er studierte ab dem 1. Mai 1858 in der Antikenklasse der Akademie der bildenden Künste München bei Philipp Foltz und Arthur von Ramberg.
Ab 1866 nahm Max Kaltenmoser mit seinen Genrebildern an den Kunstausstellungen teil. Wegen einer Erkrankung verbrachte Max den Winter 1869 auf 1870 an der Riviera. Trotz des schlechten Gesundheitszustands schuf er zahlreiche Bilder. Max Kaltenmoser starb 1887 im 45. Lebensjahr. Jahr darauf wurde eine ihm gewidmete Ausstellung im Kunstverein München errichtet.
Kaltenmoser: Max K., Genremaler, geboren am 1. Dezember 1842 zu München, † am 4. April 1887 ebendaselbst. Als der ältere Sohn des durch seine minutiös ausgeführten, das Volksleben im Schwarzwald und Vorarlberg darstellenden Genrebilder so wohlbekannten Kaspar K. (A. D. B. XV, 46 ff.) genoss der Jüngling das Vorbild und den Unterricht seines Vaters, bezog 1858 die Akademie und bildete sich unter Philipp Foltz und Arthur v. Ramberg. Frühzeitige Studienreisen nach Schwaben und Tirol schärften die Beobachtungsgabe und lieferten allerlei erwünschte Stoffe und Vorarbeiten, namentlich hübsche Interieurs, welche gleichsam von selbst einluden, sich durch zweckmäßige Staffierung zu Bildern erheben zu lassen. Der Vater konnte bei seinem Tode (1867) mit der tröstlichen Überzeugung scheiden, den Sohn als würdigen Erben seines guten Namens zu wissen. Schon 1866 brachte der junge K. eine "Kinderstube" in den Kunstverein und 1867 eine "Sonntagsruhe", welch' letzteres Bild als vollgültiges Zeugnis seiner Reife gleich angekauft wurde. Darauf folgten 1868 "Der Findling", "Großväterliche Ermahnung", "Häusliches Glück" und die "Blumenfreundin"; 1869 "Nach dem Gottesdienst", der "Geburtstag", eine "Häusliche Szene" und andere ansprechende, an Beyschlag und weitere Zeitgenossen erinnernde Bilder. Der|Maler machte Glück mit seinen Producten und war außerordentlich fleißig, obwohl es mit seiner Gesundheit, ähnlich wie bei seinem Bruder Albert K., nicht am besten stand. Während letzterer, erst 26 Jahre zählend, schon 1871 aus dem Leben schied (A. D. B. XV, 47), kräftigte sich Max K. im Winter 1869 auf 1870 durch einen Aufenthalt an der Riviera, so dass er von erhöhter Lebenslust getragen, zu neuem Schassen zurückkehren konnte. Jedes Jahr zeitigte nun einige neue, ansprechende und koloristisch gute Bilder, z. B. 1870 die "Mußestunde" und "Gute Nachricht", 1872 "Interessante Lektüre", 1873 "Würfelspieler" und "Abschied" (mit künstlichen Lichteffekten wie bei Moriz Feuer-Müller); 1875 "Schattenspiel" oder "Der Vater kann alles" (als Holzschnitt im "Daheim" 1884); 1877 das "Stadtfräulein unter der Dorfjugend", 1878 "Abendunterhaltung" und "Dorfleben", 1879 "Schlechtes Bier", 1880 "Ein Schelm", dann die "Vorbereitung zur Prozession" und die "Improvisierte Kegelbahn" u. s. w. Die letzten Jahre verbitterte unserem Künstler eine stete Kränklichkeit, bis ihn nach langen Leiden der Tod erlöste. Von seinen zahlreichen Studien, Skizzen und Entwürfen erschien im Mai 1878 eine Ausstellung im Kunstverein, welche einen neuen Beweis bot von dem tüchtigen Können und Streben des, gleich seinem Bruder Albert, nur zu frühe abgerufenen Malers.