Haberfeld-Tisch
Loos Adolf
Haberfeld - Tisch
Zum Künstler: Brno (Brünn) 1870 - 1933 Wien
Gemarkt: -
Maße: H 67 cm, B 81 cm
Material: Buche, Messing
Provenienz: österreichischer Privatbesitz
Loos Adolf (1870 - 1933)
Adolf Loos, * 10. Dezember 1870 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 23. August 1933 Kalksburg bei Wien, Architekt. Er war Sohn des Bildhauers und Steinmetzen Adolf Los senior (1830 bis 1879). Er studierte 1887/1888 an der k. k. Staats-Gewerbeschule (Bautechnische Abteilung) in Brünn und nach Ableistung des Militärdiensts 1890 bis 1893 an der Polytechnischen Hochschule in Dresden Architektur. Nach Aufenthalt in den USA (1893 bis 1896) kam Loos 1896 nach Wien und ließ sich hier als Innenarchitekt nieder; in der NFP ("Neue Freie Presse") polemisierte er (vom Amerikaaufenthalt geprägt) gegen die Wiener Alltagskultur und die Auffassungen in Architektur und Kunstgewerbe.
Vorerst war er 1896/1897 Mitarbeiter des Baumeisters Karl Mayreder, verfasste 1897 bis 1900 auch zahlreiche Aufsätze (die 1921 als Sammelband unter dem Titel "Ins Leere gesprochen" erschienen). 1898 schrieb er in der Zeitschrift der Secession "Ver sacrum" den gegen die damalige Bauweise scharf polemisierenden Aufsatz "Die Potemkinsche Stadt", noch im selben Jahr erfolgte sein Bruch mit den führenden Architekten der Secession.
1899 schuf Loos mit dem Café Museum, dem ersten Auftrag, den er in Wien realisierte, einen stilbildenden Bautypus mit sachlich-moderner Innenraum- und Fassadengestaltung (den die Zeitgenossen allerdings wegen der radikal einfachen Gestaltung "Kaffee Nihilismus" nannten). Seine Hauptkritik richtete sich gegen das Ornament am Gebrauchsgegenstand ("Ornament und Verbrechen", 1910). Seine Freundschaft mit dem Möbelfabrikanten Max Schmidt (Besitzer des Schlosses Pötzleinsdorf, 1902 sein Trauzeuge; er war bei der Firma Friedrich Otto Schmidt, 1, Singerstraße 16, die ausschließlich antike Möbel kopierte, einige Jahre als Berater tätig) führte ihn immer wieder nach Währing.
Neben zahlreichen Werken im Ausland schuf Loos in Wien viele Geschäftslokale, Privatvillen, Wohnhausanlagen, Bürohäuser (wobei das sogenannte Looshaus besonders hervorzuheben ist) und Inneneinrichtungen (Loos-Häuser). 1912 begründete Loos eine eigene Bauschule, die allerdings 1914 wegen des Kriegs den regelmäßigen Betrieb einstellen musste. Nach freiwillig geleistetem Kriegsdienst (1917/1918) stellte Loos gemeinsam mit Freunden die 1919 erschienenen "Richtlinien für ein Kunstamt" zusammen. 1920 bis 1922 war er Chefarchitekt des Siedlungsamts der Gemeinde Wien, legte dieses Amt aber enttäuscht zurück. Bei seinen Innengestaltungen stützte sich Loos auf das Konzept eines "Raumplans", bei dem die starren Geschoßebenen aufgehoben und mittels zahlreichen Zwischenniveaus unterschiedliche Höhen geschaffen werden.
Bis 1927 lebte Loos in Frankreich, 1928 kehrte er kurz nach Wien zurück, reiste aber bald wieder nach Paris und in die Tschechoslowakische Republik, um danach in Niederösterreich zu arbeiten. Ab Herbst 1932 war Loos nicht mehr arbeitsfähig, sein Nervenleiden verschlechterte sich. Er wurde am Rosenhügel behandelt und im Juli 1933 ins Sanatorium Dr. Schwarzmann nach Kalksburg gebracht, wo er starb. Ein Zimmer seiner Wohnung (1, Bösendorferstraße 3, entstanden 1903, benützt während seiner Wiener Aufenthalte bis zu seinem Tod) baute man 1958 im Wien Museum auf. Im selben Jahr wurde auf seinem Grab ein nach seiner eigenen Skizze angefertigter Grabstein errichtet.
Adolf Loos war zunächst (1902) mit Lina Obertimpfler (*9. Oktober 1882, † 6. Juni 1950; Trennung 1905) verheiratet. 1905 wurde Elizabeth (Bessie) Bruce seine Lebensgefährtin (* 1886, † 1921), seine zweite Gattin (1920) war die Tänzerin Elsie Altmann-Loos, (* 1899, † 1984), seine dritte Gattin Claire Beck (* um 1905, † 1945?).
Nach dem Architekten wurden die Adolf-Loos-Gasse und der Adolf-Loos-Weg benannt, zu seinen bekannten Werken zählen unter anderen die Loos-Bar, das Looshaus und die Loos-Häuser.
Quelle: Wien Geschichte Wiki